Schluckspecht News Detailseite

 

Schluckspecht zu Gast im Ministerium

|

In den Startlöchern: Das Schluckspecht-Team der Hochschule war im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Stuttgart zu Gast und hat den neuen "Schluckspecht" vorgestellt, mit dem es im Mai beim Shell Eco-marathon startet.
 

Ministerialdirektor Meinel (rechts) begutachtet das Fahrzeug des ShellEco-marathon-Teams "Schluckspecht" aus Offenburg. // Bild: Shell

Er gilt als einer der härtesten Wettbewerbe für Studierende der Ingenieurwissenschaften: Schon Zehntausende Studentinnen und Studenten haben sich beim Shell Eco-marathon Europe der Herausforderung gestellt, mit ihren selbst konstruierten Fahrzeugen und einem Liter Kraftstoff oder einer Kilowattstunde Strom so weit wie möglich zu fahren. Mit beeindruckenden Ergebnissen: In der Spitze ist hochgerechnet sogar bereits eine Strecke von Deutschland bis nach Nordafrika erreicht worden. In diesem Jahr sind 228 Teams aus 30 Ländern in Europa und Afrika für den Wettkampf vom 21. bis 24. Mai in Rotterdam (Niederlande) qualifiziert. Aus Deutschland gehen unter der Schirmherrschaft von Bundesforschungsministerin Johanna Wanka 16 Teams an den Start, um Europas Effizienzkrone zu erringen - darunter auch drei Teams aus Baden-Württemberg.

Energie sparen und Ressourcen schonen

Gemeinsam stellten die beiden Teams Schluckspecht von der Hochschule Offenburg und das Team High-Efficiency-Karlsruhe von der Hochschule Karlsruhe Helmfried Meinel, Ministerialdirektor im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, ihre Fahrzeuge und ihre Entwicklungsarbeit vor. Ministerialdirektor Meinel zeigte sich beeindruckt: „Energie sparen und Ressourcen schonen – das sind zentrale energiepolitische Herausforderungen. Die drei Teams, die für Baden-Württemberg mit ihren selbst konstruierten Fahrzeugen am Shell Eco-marathon teilnehmen, zeigen eindrucksvoll, wie das geht.“

Schluckspecht in der UrbanConcept-Klasse vorne

Im Vorjahr erkämpften sich die deutschen Studenten reihenweise Podiumsplätze (in fünf von zwölf Kategorien) beim weltgrößten Effizienzwettbewerb. Das Team „Schluckspecht“ von der Hochschule Offenburg schaffte knapp 390 Kilometer mit einem Liter Diesel und gewann so in der UrbanConcept-Klasse. Um an die Erfolge anzuknüpfen, laufen die Vorbereitungen der Teams derzeit auf Hochtouren.

Für den Wettbewerb in den Niederlanden wünscht Ministerialdirektor Meinel den Teams aus Baden-Württemberg viel Erfolg und unterstrich die Bedeutung des Wettbewerbs: „Energie effizient zu nutzen, ist eine der wichtigsten Forderungen unserer Tage. Gerade in Baden-Württemberg als bedeutendem Automobilstandort können junge Leute Impulse geben und Lösungen aufzeigen, wie eine umwelt- und klimafreundliche Mobilität der Zukunft aussehen kann.“

Über den Shell Eco-marathon: Seinen Ursprung hat der Shell Eco-marathon Europe im südfranzösischen Le Castellet. Hier rief Shell den Wettbewerb erstmals 1985 mit damals rund 20 Teams – darunter auch eine deutsche Mannschaft aus der Gemeinde Edertal (Nordhessen) – ins Leben. Schweizer siegten damals mit einer Distanz von 680 Kilometern pro Liter Benzin, die Deutschen kamen auf Rang 4. Viele der damaligen Fahrzeuge waren aus Holzteilen gebaut, Rasenmäher-Motoren sorgten für den Antrieb. Kein Vergleich zu heute: Aerodynamische Fahrzeugteile kommen bei vielen Teams mittlerweile aus dem 3D-Drucker, Tests im Windtunnel sind Standard in der Fahrzeugkonstruktion der Studenten. Der aktuelle Rekord mit 3314,9 Kilometern pro Liter Benzin wird von dem französischen Team La Joliverie aus Nantes gehalten.

Beim Shell Eco-marathon Europe wird in zwei Kategorien gefahren: In der „UrbanConcept“-Klasse müssen die Fahrzeuge prinzipiell für den Straßenverkehr geeignet sein, dagegen sind in der Klasse der „Prototypen“ der Konstruktion kaum Grenzen gesetzt. In beiden Kategorien gibt es zwei Hauptarten von Motoren: Verbrennungs- und Elektromotoren. Beim Verbrennungsmotor können die Teilnehmer zwischen Benzin, Diesel, Ethanol, synthetischem Diesel aus Erdgas (GTL) oder Erdgas (CNG) wählen, beim Elektromotor zwischen Batterie und Brennstoffzelle. Im Wettkampf müssen die Fahrzeuge zehn Runden auf dem Parcours zurücklegen, um in die Wertung aufgenommen zu werden. Dabei dürfen sie nicht länger als 39 Minuten fahren; die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt mindestens 25 km/h. Danach wird der Kraftstoffverbrauch ermittelt und hochgerechnet, wie weit das Fahrzeug gekommen wäre, wenn es einen ganzen Liter Kraftstoff oder eine Kilowattstunde Strom verbraucht hätte. Sieger ist das Team mit der weitesten Strecke.